Jedlka - St. Annenkirche
Jedlka - St. Annenkirche
Gottesdienste: ACHTUNG ÄNDERUNG! 1x za 14 Tagen, immer am ungeraden Sonntag ab 16:30 Uhr
Kontakt: Pfarreiverwalter Mgr. Marcel Hrubý, Römisch-katholische Pfarrei Srbská Kamenice
St. Annenkirche in Jedlka
Der historische Charakter des Objekts:
Die ursprünglich hölzerne frühgotische Kirche wurde im Stile der Spätgotik umgebaut. Die älteste verlässliche Erwähnung des Dorfes und der Kirche in schriftlichen Quellen stammt von 1352. Der Altarraum und die Sakristei wurden in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut. Das Schiff aus dem 16. Jahrhundert wurde von derselben Steinmetzhütte errichtet, die auch am Bau der Kirchen in Benešov nad Ploučnicí und in Most beteiligt war. Abgeschlossen wurde es 1510, wie die Jahreszahl über einem Strebpfeiler am Nordportal verrät. In den Jahren 1716–1723 wurde die Kirche teilweise barockisiert. Die gotische einschiffige Kirche mit Langhaus, fünfseitigem Chorschluss und einer quadratischen Sakristei an der rechten (nördlichen) Seite sowie einem Turm an der Südseite des Schiffs hat mehrere erhaltene spätgotische Portale. Neben dem Portal am Turmsockel wurde die ursprüngliche Wandbemalung freigelegt, die sehr gut erhalten ist (Polychromie aus der 1. und 2. Dekade des 16. Jahrhunderts). Das Gewölbe der Kirche schmückt eine barocke Wandmalerei. Nach der Renovierung des Objekts in den Jahren 2011–2012, die von der römisch-katholischen Pfarrei Jedlka und weiteren Spendern getragen wurde, weihte der Leitmeritzer Bischof Mons. Jan Baxant die Kirche ein. In den Jahren 2008–2009 wurde die Orgel von 1856 restauriert. Sie stammt aus der Feller’schen Werkstatt in Libouchec. Im Jahr 2013 begann die Renovierung der Umfassungsmauer mit einem Zuschuss des Kulturministeriums.
Die kulturelle Nutzung:
In der Kirche finden die Nacht der Kirchen, die Annenwallfahrt und geistliche Konzerte statt. Die Veranstaltungen organisiert ein kulturhistorischer Verein der Orte Malá Veleň, Jedlka und Soutěsky. Bei diesen Gelegenheiten ist auch eine Ausstellung mit historischen Fotografien der Kirche und Informationen über ihre Renovierung zu sehen.
Immaterielles Kulturerbe:
Den Bau der Orgel aus der Werkstatt der Gebrüder Feller in Libouchec unterstützte der Kaiser und böhmische König Franz Joseph I. mit einer Spende, um die ihn der Lehrer Melzer in Versform gebeten hatte. Zur öffentlichen Sammlung steuerte der Kaiser 358 Gulden bei. Zu seinen Ehren schmücken den Orgelprospekt die goldenen Anfangsbuchstaben seines Namens und eine Kopie der Kaiserkrone.
Wissenswertes:
Die gotische Pietà aus der Zeit um 1420 ist heute als Leihgabe in der Ausstellung der Nationalgalerie in Prag zu sehen, der Gekreuzigte Christus in der Ausstellung für gotische Kunst des Regionalmuseums Děčín. Die Sonnenuhr am Kirchturm ließ 1785 Benedikt Krolop anfertigen, 2008 wurde sie restauriert. Ursprünglich gab es im Turm drei Glocken. In den beiden Weltkriegen wurden jedoch jeweils zwei von ihnen konfisziert und für militärische Zwecke eingeschmolzen (einschließlich der beiden neu gegossenen und 1928 geweihten Glocken).