Doubice (Daubitz)
Doubice (Daubitz)
Ganzjährig zugänglich
Der malerische Ort an der Grenze zwischen Böhmischer Schweiz und Lausitzer Gebirge besteht aus zwei Teilen – Stará und Nová Doubice (Alt- und Neudaubitz), deren bäuerliche Bebauung nahtlos ineinander übergeht. Zum Ort gehörte auch der Weiler Hinterdaubitz, der sich im Kirnitzschtal befand und nicht mehr existiert. Heute hat die Ortschaft 108 Einwohner, Mitte des 19. Jahrhunderts waren es dagegen 1300.
Daubitz wurde 1552 erstmals erwähnt. Die Anfänge der Besiedlung werden jedoch mit dem Fund der Reste von Glashütten in Verbindung gebracht, die bereits vom Beginn des 15. Jahrhunderts stammen könnten, womit es sich um die ältesten Glashütten in Böhmen handeln würde. In späterer Zeit herrschte hier wie im gesamten Schluckenauer Zipfel die Textilindustrie vor und damit Berufe wie Spinner, Weber und Bleicher. Der wichtigste Textilhändler war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, einer Zeit, in der die Blüte der Textilindustrie ihren Höhepunkt erlebte, Josef Lumpe. Aus dieser Zeit stammt auch die Kirche Mariä Himmelfahrt (1811–1814). Die umliegenden Besitzungen gehörten seit Anfang des 17. Jahrhunderts der Familie Wchinsky (spätere Namensform „Kinsky“). Im 19. Jahrhundert machte sich die Familie Kinsky um die Entstehung vieler Aussichtspunkte sowie Jagd- und Wanderwege in den Felsgebieten verdient. Die meisten von ihnen sind bis heute erhalten.
Die Umgebung von Doubice bietet unzählige Ausflugsmöglichkeiten in den herrlichen Wäldern des Landschaftsschutzgebietes Lausitzer Gebirge und des Nationalparks Böhmische Schweiz. Ein Teppich aus Wäldern und Felsen erstreckt sich westlich des Ortes über Dutzende Kilometer und reicht über die Grenze nach Deutschland hinweg bis an die Elbe. Es handelt sich um eines der wertvollsten Naturgebiete Mitteleuropas.
Was Sie sehen sollten
Kirche Mariä Himmelfahrt – klassizistische Kirche aus den Jahren 1811–1814. Es handelt sich um eine dreischiffige Kirche mit rechteckiger Sakristei an der Nordseite.
Iricht (Spravedlnost, 533 m) – Basaltgipfel 1 km südöstlich von Doubice. Ausblick auf das Panorama des Lausitzer Gebirges. Vom oberen Rand der Wiesen am Westhang sieht man die Böhmische Schweiz mit dem Rosenberg und dem Hohen Schneeberg, den Rudolfstein, den Tanzplan und den Wolfsberg wie von keinem anderen Ort in der näheren Umgebung.
Karlshöhe (Karlova výšina, 586 m) – Ausblick, auch Gräfinnensprung genannt, auf einem Berg namens Steingeschütte (Široký vrch) östlich von Doubice, in den Wäldern des Lausitzer Gebirges. Schönster Blick auf den von Wäldern umgebenen Ort Doubice und auf die kleinteilige Landschaft der Sächsisch-Böhmischen Schweiz.
Naturschutzgebiet „Vápenka“ und Maschkenberg (Maškův vrch, 548 m) – am Köglerpfad gelegen, das Naturschutzgebiet „Vápenka“ ist bekannt für seinen Jurakalk – größtes Vorkommen in Tschechien (!) – auf der sog. Lausitzer Verwerfung. Der Maschkenberg besteht aus Rumburker Granit. Die Lausitzer Verwerfung ist eine circa 110 km lange Linie (Kozákov – Dresden), die aus dem Tertiär stammt. Damals schob sich das Lausitzer Granitmassiv über die südlicheren Kreidesandsteine – auf der Linie der Verwerfung wurde dabei älteres Gestein an die Oberfläche gehoben.
Alte Umgebindehäuser in Doubice – gehören zum Schönsten, was die bäuerliche Architektur in Nordböhmen zu bieten hat, sind in allen Richtungen zu finden.
Enge Stiege – romantische Felsdurchgänge mit rekonstruierten Leitern am Weg zu den „Balzhütten“ (Tokáň), etwa 4 km südwestlich von Doubice.
Khaatal (Kyjovské údolí) – etwa 3 km südwestlich – Kirnitzschtal am Übergang nach Deutschland. Felspfad durch das Khaatal, „Schatzkammer“ (tsch. Klenotnice, Felsformation), „Feenhöhle“ (tsch. Jeskyně víl, Felsüberhang, an dem sich im späten Winter Eistropfsteine bilden), Radwanderweg nach Bad Schandau.
Dreifaltigkeitskapelle – kleine Steinkapelle mit einem nahezu quadratischen Grundriss, erbaut wahrscheinlich im 18. Jahrhundert von der Familie Simchen (Haus Nr. 13, jetzt 199). In der Kapelle, die mitten in einem Feld steht, baten die Menschen um Segen für die Ernte. Das Dach war ursprünglich mit Holzschindeln gedeckt. Im Inneren hing ein Bild, auf dem die Heilige Dreifaltigkeit dargestellt war. Das Trinitatisfest, der Festtag der Heiligen Dreifaltigkeit, wird am ersten Sonntag nach Pfingsten begangen. Die Kapelle wurde in den Jahren 2000 und 2009 von der Gemeinde Doubice rekonstruiert.
Wussten Sie, dass ...
… während der Saison der umweltfreundliche Wanderbus über Doubice nach Kyjov, Jetřichovice und Hřensko fährt, sodass man bequem zu den schönsten Orten der Böhmischen Schweiz gelangen kann?
Was Sie erleben sollten
Die Pilzernte in den umliegenden Wäldern, besonders am Ende des Sommers und im Herbst. Das Gebiet ist bekannt für seinen großen Pilzreichtum.
Einen Ausritt von einem der nahegelegenen Ställe aus (in Studánka oder in der Pension „Na Stodolci“ in Chřibská) auf den neu gekennzeichneten Reitwegen zwischen Kyjov, Tokáň, Jetřichovice und Chřibská.
Eine Kahnfahrt in der Kirnitzschklamm (Obere Schleuse auf der deutschen Seite), einem der schönsten Orte in der Böhmischen Schweiz.
Die hervorragende Küche in der Pension „Stará hospoda“ oder „U Matyáše“.
Kultur
Konzerte und Veranstaltungen auf dem Gelände der Pension „Fabrika“, abwechslungsreiches Programm das ganze Jahr hindurch: www.fabrika.doubice.cz
Veranstaltungen im Hotel JEF.
Haus der Böhmischen Schweiz in Krásná Lípa (5 km), ganzjährig geöffnet, interaktive Ausstellung, größte Touristeninformation in der Region.
Sport
Tennisplätze: 100 m von der Pension „Stará hospoda“ entfernt, Kunststoffbelag, Volleyball und Fußballtennis möglich, Preis: 100,- CZK/Stunde, Reservierung bei der Bedienung im Gasthof erforderlich, www.starahospoda.cz/DefaultDE.
Spinning: im Hotel JEF ca. 300m von der Pension entfernt, mit den Trainern Jašíčková und Hegenbarth, Informationen an der Hotelrezeption.
Pferde: Reitstunden, Informationen bei der Reitlehrerin Frau Šponarová unter der Tel.-Nr. +420 737 333 916
Radwandern: Markierte Radwanderwege im Nationalpark Sächsische und Böhmische Schweiz sowie im Lausitzer Gebirge, Fahrradverleih in den meisten Pensionen.
Skisport: Horní Podluží (ca. 5 km) – 400 m lange Abfahrtspiste, Kunstschnee, Abendskifahren bei Flutlicht. Meist wenig natürlicher Schnee.
Skigebiet Jiřetín pod Jedlovou (ca. 8 km) – 2 Skilifte (1200 m + 800 m), präparierte Langlaufloipen ca. 5 km.
Ausflugstipps
Doubice – Enge Stiege – Balzhütten – Dittersbacher Wände – Jetřichovice
Eine der schönsten Wanderungen in der Böhmischen Schweiz. Von der Wegkreuzung an der Pension „Stará hospoda“ auf dem gelb markierten Weg. An der Pension „U Matyáše“ vorbei in die Wälder zur „Engen Stiege“. An den Balzhütten („Na Tokání“, ehemaliges Jagdschlösschen) hat man die Möglichkeit einzukehren. Weiter geht es über die Aussichtsfelsen Rudolfstein oder Wilhelminenwand und Marienfelsen (benannt nach Mitgliedern der Familie Kinsky – Mitte des 19. Jh.) nach Jetřichovice. Während der Saison Rückfahrt mit dem Bus. 12 km, Schwierigkeitsgrad: schwer
Doubice – Iricht/Spravedlnost – Chřibská – Naturschutzgebiet „Vápenka“ – Doubice
Ausflug auf dem gelb markierten Wanderweg über den Aussichtshügel Iricht (Spravedlnost) und die Wiesen ins Städtchen Chřibská mit Umgebindehäusern, dem Thaddäus-Haenke-Museum und der St. Georgskirche. Mit dem Bus nach Rybniště. Auf dem rot markierten Weg über die Karlshöhe zum Naturschutzgebiet „Vápenka“, auf dem grünen Weg zu den Stationen des Köglerpfades und zum oberen Ortsrand von Doubice. Am Hotel JEF vorbei zurück in den Ort. 11 km, bequemes Gelände
Doubice – Khaatal – Wolfsberg – Zahrady – Krásná Lípa
Auf dem grün markierten Wanderweg ins Khaatal (Kyjovské údolí), durch die Schlucht nach Kyjov, auf dem Köglerpfad zum Weiler Vlčí Hora und auf den gleichnamigen Berg (Wolfsberg) mit Aussichtsturm, über den Weiler Zahrady, wo eine bekannte geologische Landkarte zu sehen ist (nur So–Do von Ende Mai bis September) nach Krásná Lípa (Haus der Böhmischen Schweiz, Sportareal). Zurück mit dem Wanderbus. 17 km, normales Wandergelände
Variante: Von Kyjov direkt auf dem gelb markierten Weg nach Krásná Lípa, auf dem Köglerpfad über den Stadtpark zum Naturschutzgebiet „Vápenka“ und der grünen Markierung folgend nach Doubice – 18 km.
Fernwanderungen
Zadní Doubice – Hinterhermsdorf – Weifberg – Mikulášovice
Wolfstafel – Niedermühle – Obere Schleuse – Wüstung Hinterdittersbach (Zadní Jetřichovice), von dort nach Mezní Louka oder Vysoká Lípa
Balzhütten – Rynartice – Studený – Kaltenberg/Studenec – Líska – Nadelberg/Jehla – Česká Kamenice
Khaatal – Wanderrastplatz „Turistický most“ – Brtníky
Radtouren: Doubice – Kyjov – Khaatal – Hinterhermsdorf – Zadní Jetřichovice – Böhmischer Steig – Balzhütten – Doubice (29 km)