Wanderung zur Burg Tollenstein (Tolštejn) und zum Tannenberg (Jedlová) mit weiten Ausblicken
Wanderung zur Burg Tollenstein (Tolštejn) und zum Tannenberg (Jedlová) mit weiten Ausblicken
Mit dem Zug fahren wir zur Station Jedlová. Es ist ein kleiner einsamer Bahnhof mitten in den Wäldern, aber es führen hier mehrere Wanderwege entlang. Von dort geht es auf dem gelb und grün markierten Wanderweg bergauf in Richtung Tollensteiner Weg (Tolštejnská cesta). Auf diesem gelangen wir nach einer Weile zur Burgruine Tollenstein. Von der Burg hat man einen herrlichen Ausblick auf das Lausitzer Gebirge und die Böhmische Schweiz. Das Burgrestaurant lädt zum Einkehren ein. Danach gehen wir zurück und begeben uns unterhalb der Burg auf dem rot markierten asphaltierten Weg zum Gipfel des nicht weit entfernten Tannenbergs. Vom Tollenstein aus ist er nur etwa zwei Kilometer entfernt, aber wir müssen bis auf eine Höhe von 774 Metern hinauf.
Auf dem Gipfel des Tannenbergs befinden sich ein Ausflugsrestaurant und ein Aussichtsturm. Die erste Bergbaude errichtete man dort bereits 1888 und zwei Jahre später wurde der steinerne Aussichtsturm eröffnet, von dem man einen wunderschönen weiten Panoramablick über die Landschaft hat. Bei guter Sicht kann man auch das Isergebirge, den Jeschken (Ještěd), das Böhmische Mittelgebirge und das Riesengebirge sehen.
Wir kehren auf demselben Weg vom Gipfel zurück und gehen auf dem rot markierten Wanderweg an der Abfahrtspiste entlang hinunter zur Wegkreuzung „Jedlová–sjezdovka“. Dort folgen wir der grünen Markierung bis zum Kreuzberg (Křížová hora) oberhalb von Jiřetín und von der steinernen Kapelle aus gehen wir an den einzelnen Stationen des dortigen Kreuzwegs vorbei hinunter nach Jiřetín pod Jedlovou.
Tollensteiner Sagen
Um die Burg Tollenstein ranken sich viele Sagen. Sie berichten von einem versteckten Schatz und von einem Burgherrn, der in einen Vogel verzauberte wurde. Der Vogel krächzt traurig, und wenn er sich auf einer Burgmauer niederlässt, fällt diese in sich zusammen. Eine andere Sage handelt von seltsamen heulenden Gespenstern, die über der Burg fliegen, und natürlich hat auch der Tollenstein wie jede ordentliche Burg seine Weiße Frau.
Die Sage von der Weißen Frau erzählt von einem Tollensteiner Ritter und einem jungen Mädchen namens Hilda. Das Mädchen liebte einen jungen Edelmann, sie wurde aber mit dem reichen Tollensteiner Ritter verheiratet. Nach der Hochzeit schenkte ihr der reiche Ritter jedoch keine Beachtung mehr und so traf sich Hilda weiter mit ihrem Geliebten. Ihr Mann erfuhr aber von ihrer Liebe und drohte Hilda, ihr den Kopf ihres Geliebten zu bringen. Um ihn zu retten, beschloss Hilda, Gift in den Wein ihres Mannes zu schütten. Als ihr Mann trank, begriff er, dass der Wein vergiftet ist. Mit dem Schwert in der Hand zwang er Hilda, den Rest des Weines auszutrinken. Bevor er starb, schaffte er es noch, einen furchtbaren Fluch auszusprechen:
„Auch sie soll im Grab keine Ruhe finden und als Weiße Frau auf den Burgmauern umherirren, solange sie keinen Jüngling findet, der von Wildtieren gesäugt wurde und der, obwohl als Knabe von Lastern umgeben, unbefleckt geblieben ist. Nur ein solcher Jüngling könnte sie erlösen.“
Von dieser Zeit an erscheint Hilda in klaren Nächten als Weiße Frau auf den Mauern der Burg Tollenstein und in den Fenstern der Ruine. Ihr Mann erscheint in Gestalt eines furchterregenden schwarzen Hundes, er hütet seine Schätze und erschlägt jeden, der versucht, sich ihrer zu bemächtigen.
Das Projekt „Tourismus ohne Grenzen“ wurde mithilfe des Programms Ziel 3 zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen der Tschechischen Republik und dem Freistaat Sachsen 2007–2013 finanziell unterstützt.
Schwierigkeitsgrad: