Von Mikulášovice zur Oberen Schleuse

Von Mikulášovice zur Oberen Schleuse

Kategorie
Wanderwege
Schwierigkeit
Länge
19.50km
Kumulative Höhe
685

In Mikulášovice begeben wir uns von der Ortsmitte aus auf den gelb markierten Wanderweg, der am Hanč-Kreuz (Hančův kříž) vorbei bergauf bis an die Grenze zur Sächsischen Schweiz führt. Dort folgen wir der roten Markierung und gehen am Weifberg und an einer ehemaligen Mühle – heute Pension Obermühle– vorbei, danach auf einem Pfad oberhalb des Kirnitzschtals entlang und schließlich steigen wir zur Anlegestelle der Kahnfahrt am Beginn der Oberen Schleuse hinunter. Wir fahren mit dem Kahn über den 700 m langen Stausee, der mit einer 7 m hohen Staumauer endet. Die Fahrt dauert etwa eine halbe Stunde und der Fährmann erzählt unterwegs interessante Geschichten. Die Kähne verkehren von Ostern bis Ende Oktober, aber wenn sie nicht in Betrieb sind, kann man auch zu Fuß um die Klamm herumgehen.

Danach verlassen wir der roten Markierung folgend auf einer engen Treppe die Kirnitzschklamm und wandern hinauf zum Hermannseck und weiter zum Aussichtspunkt Königsplatz. Dieser Aufstieg, bei dem wir unter Felsüberhängen, durch eine Felsspalte und durch eine „Tunnel“ genannte Höhle hindurchgehen, ist zwar anstrengend, aber wir werden mit einem wunderschönen Ausblick über die Wälder und Felsen der Hinteren Böhmischen Schweiz, auf den Kaltenberg (Studenec) und den Tannenberg (Jedlová) belohnt.

Nach wie vor auf dem rot markierten Weg gelangen wir nach Hinterhermsdorf – ein malerischer Ort in Sachsen mit vielen gut erhaltenen Umgebindehäusern und dem Heimatmuseum „Waldarbeiterstube“. Von Hinterhermsdorf führt uns die blaue Markierung wieder zum Weifberg, auf dem sich ein neuer, frei zugänglicher Aussichtsturm mit Rundblick befindet. Nun folgen wir der gelben Markierung und kehren auf demselben Weg nach Mikulášovice zurück.

Wenn Sie am Ostersonntag nach Mikulášovice kommen, können Sie dort die wiederbelebte Tradition des Osterreitens miterleben.

Das Osterreiten in Mikulášovice (Nixdorf) - ein Brauch lebt wieder auf

Die alte Tradition des Osterreitens in der sorbischen Oberlausitz fand im Schluckenauer Zipfel und der Oberlausitz im 18. Jahrhundert die größte Verbreitung. Das Osterreiten wurde aber bereits im 15. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt. Es handelt sich um einen uralten Brauch, der mit dem christlichen Glauben und der Bitte um eine gute Ernte verbunden ist.

Männer mit schwarzen Zylindern, Gehröcken und Stiefeln reiten in einer Prozession zwischen den Feldern hindurch von einem Dorf zum anderen und verkünden die Botschaft vom auferstandenen Christus. Die Reiter umrunden dreimal den Friedhof ihres Dorfes, der Pfarrer segnet sie und übergibt die Fahnen. Danach reiten sie weiter ins Nachbardorf. Auf dem ganzen Weg singen sie sorbische Lieder, die die Auferstehung Jesu Christi verkünden. Im Nachbardorf reiten sie zu den Familien, wo sie bewirtet werden. Am Nachmittag folgt der Rückweg in derselben Weise.

In Nixdorf wurde 1844 ein Osterreiterverein gegründet. Jedes Jahr am Ostersonntag veranstaltete dieser Verein einen Osterritt durch die ganze Stadt. Dieser begann an der Kirche, wo der Pfarrer die Reiter segnete und ihnen die Prozessionsfahnen übergab. Die Reiter, die von einer Kapelle und einer Prozession begleitet wurden, begaben sich zunächst nach Nieder- und Obernixdorf, dann nach Thomasdorf (Tomášov) und schließlich nach Kleinnixdorf (Mikulášovičky). Die Prozession machte bei größeren Anwesen und an Wegkreuzen Station, wo Kirchenlieder gesungen wurden.

Die Tradition blieb bis 1939 erhalten und nach dem Anschluss der Sudetengebiete an Deutschland wurde der Verein verboten. Nach dem 2. Weltkrieg wurde dieser Osterbrauch nicht wieder aufgenommen, denn die meisten Einheimischen wurden ausgesiedelt und die Volksbräuche der Gegend gerieten in Vergessenheit.

Erst 2011 ließen einige engagierte Bürger diesen uralten Osterbrauch wieder aufleben. Am ersten Osterritt nahmen nur wenige Reiter teil, 2013 zogen bereits an die zwanzig Reiter mit Prozession und Kapelle durch die Stadt. Diese Tradition ist in größerem Maßstab im deutschen Teil der Lausitz erhalten geblieben – in Bautzen und Umgebung, wo mehrere hundert Reiter an den Osterritten teilnehmen.


Das Projekt „Tourismus ohne Grenzen“ wurde mithilfe des Programms Ziel 3 zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen der Tschechischen Republik und dem Freistaat Sachsen 2007–2013 finanziell unterstützt.

Nejbližší startovní stanice
Stanice: Mikulášovice střed
Vzdálenost:
0,5km

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In Mikulášovice begeben wir uns von der Ortsmitte aus auf den gelb markierten Wanderweg, der am Hanč-Kreuz (Hančův kříž) vorbei bergauf bis an die Grenze zur Sächsischen Schweiz führt. Dort folgen wir der roten Markierung und gehen am Weifberg und an einer ehemaligen Mühle – heute Pension Obermühle– vorbei, danach auf einem Pfad oberhalb des Kirnitzschtals entlang und schließlich steigen wir zur Anlegestelle der Kahnfahrt am Beginn der Oberen Schleuse hinunter. Wir fahren mit dem Kahn über den 700 m langen Stausee, der mit einer 7 m hohen Staumauer endet. Die Fahrt dauert etwa eine halbe Stunde und der Fährmann erzählt unterwegs interessante Geschichten. Die Kähne verkehren von Ostern bis Ende Oktober, aber wenn sie nicht in Betrieb sind, kann man auch zu Fuß um die Klamm herumgehen.

Danach verlassen wir der roten Markierung folgend auf einer engen Treppe die Kirnitzschklamm und wandern hinauf zum Hermannseck und weiter zum Aussichtspunkt Königsplatz. Dieser Aufstieg, bei dem wir unter Felsüberhängen, durch eine Felsspalte und durch eine „Tunnel“ genannte Höhle hindurchgehen, ist zwar anstrengend, aber wir werden mit einem wunderschönen Ausblick über die Wälder und Felsen der Hinteren Böhmischen Schweiz, auf den Kaltenberg (Studenec) und den Tannenberg (Jedlová) belohnt.

Nach wie vor auf dem rot markierten Weg gelangen wir nach Hinterhermsdorf – ein malerischer Ort in Sachsen mit vielen gut erhaltenen Umgebindehäusern und dem Heimatmuseum „Waldarbeiterstube“. Von Hinterhermsdorf führt uns die blaue Markierung wieder zum Weifberg, auf dem sich ein neuer, frei zugänglicher Aussichtsturm mit Rundblick befindet. Nun folgen wir der gelben Markierung und kehren auf demselben Weg nach Mikulášovice zurück.

Wenn Sie am Ostersonntag nach Mikulášovice kommen, können Sie dort die wiederbelebte Tradition des Osterreitens miterleben.

Das Osterreiten in Mikulášovice (Nixdorf) - ein Brauch lebt wieder auf

Die alte Tradition des Osterreitens in der sorbischen Oberlausitz fand im Schluckenauer Zipfel und der Oberlausitz im 18. Jahrhundert die größte Verbreitung. Das Osterreiten wurde aber bereits im 15. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt. Es handelt sich um einen uralten Brauch, der mit dem christlichen Glauben und der Bitte um eine gute Ernte verbunden ist.

Männer mit schwarzen Zylindern, Gehröcken und Stiefeln reiten in einer Prozession zwischen den Feldern hindurch von einem Dorf zum anderen und verkünden die Botschaft vom auferstandenen Christus. Die Reiter umrunden dreimal den Friedhof ihres Dorfes, der Pfarrer segnet sie und übergibt die Fahnen. Danach reiten sie weiter ins Nachbardorf. Auf dem ganzen Weg singen sie sorbische Lieder, die die Auferstehung Jesu Christi verkünden. Im Nachbardorf reiten sie zu den Familien, wo sie bewirtet werden. Am Nachmittag folgt der Rückweg in derselben Weise.

In Nixdorf wurde 1844 ein Osterreiterverein gegründet. Jedes Jahr am Ostersonntag veranstaltete dieser Verein einen Osterritt durch die ganze Stadt. Dieser begann an der Kirche, wo der Pfarrer die Reiter segnete und ihnen die Prozessionsfahnen übergab. Die Reiter, die von einer Kapelle und einer Prozession begleitet wurden, begaben sich zunächst nach Nieder- und Obernixdorf, dann nach Thomasdorf (Tomášov) und schließlich nach Kleinnixdorf (Mikulášovičky). Die Prozession machte bei größeren Anwesen und an Wegkreuzen Station, wo Kirchenlieder gesungen wurden.

Die Tradition blieb bis 1939 erhalten und nach dem Anschluss der Sudetengebiete an Deutschland wurde der Verein verboten. Nach dem 2. Weltkrieg wurde dieser Osterbrauch nicht wieder aufgenommen, denn die meisten Einheimischen wurden ausgesiedelt und die Volksbräuche der Gegend gerieten in Vergessenheit.

Erst 2011 ließen einige engagierte Bürger diesen uralten Osterbrauch wieder aufleben. Am ersten Osterritt nahmen nur wenige Reiter teil, 2013 zogen bereits an die zwanzig Reiter mit Prozession und Kapelle durch die Stadt. Diese Tradition ist in größerem Maßstab im deutschen Teil der Lausitz erhalten geblieben – in Bautzen und Umgebung, wo mehrere hundert Reiter an den Osterritten teilnehmen.


Das Projekt „Tourismus ohne Grenzen“ wurde mithilfe des Programms Ziel 3 zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen der Tschechischen Republik und dem Freistaat Sachsen 2007–2013 finanziell unterstützt.

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Vzdálenost:
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