Durch die Umgebung von Brtníky in die Felsen und zu den Eisfällen

Durch die Umgebung von Brtníky in die Felsen und zu den Eisfällen

Kategorie
Wanderwege
Länge
9.10km
Kumulative Höhe
255

Von Brtníky (Zeidler) aus begeben wir uns auf den grün markierten Wanderweg. Wir gehen bergauf über einen Wiesenweg, der am Beginn der Waldschneise zu einem steinigen Pfad wird. Dieser führt zu dem Ort, an dem früher das Jagdschlösschen Sternberg stand. Weiter der grünen Markierung folgend wandern wir auf einem Waldweg bis zum Aussichtspunkt „Soví vyhlídka“ (Eulenblick). Wenige Meter von dort entfernt gibt es links vom Weg einen Abzweig zur Eulenhöhle (Soví jeskyně), die wir erkunden können. Danach kehren wir auf den Weg zurück.

Er führt uns zu einem Felsüberhang, der „Großes Preußenlager“ (Velký pruský tábor) genannt wird (nähere Informationen dazu s. unten). Keinen halben Kilometer weiter stoßen wir auf dem grün markierten Weg auf einen Wegweiser zur nicht weit entfernten Zeidlerburg (Brtnický hrádek), die wir an den in den Fels gehauenen quadratischen Grundmauern des Wachturms erkennen. Zurück auf dem grünen Weg wandern wir ins Tal hinunter und über eine Brücke aus Baumstämmen bis zur Wegkreuzung. Dort gehen wir nach rechts, am Wolfsbach (Vlčí potok) entlang ins Khaatal (Kyjovské údolí) bis zum Wanderrastplatz „Turistický most“, wo wir eine Pause einlegen können.

Danach kehren wir zur Wegkreuzung zurück und gehen weiter auf einem Schotterweg (Radwanderweg Nr. 3033) durch das Tal des Wolfsbachs. Nach knapp zwei Kilometern stoßen wir auf der rechten Seite auf einen Trampelpfad, der zum Kleinen Preußenlager (Malý pruský tábor) führt. Wir kehren auf den Radwanderweg zurück und gehen auf ihm bis zur Straße, die Vlčí Hora und Brtníky miteinander verbindet. Linkerhand kommen wir zurück nach Brtníky.

Variante für den Winter – die Zeidler-Eisfälle

Die Zeidler-Eisfälle sind die wohl größte Winterattraktion der Böhmischen Schweiz. Da die Schluchten in diesem Gebiet sehr kühl sind, halten die Eisfälle manchmal bis zur Osterzeit. Die Route ist vollkommen identisch mit der Sommervariante, es kommen lediglich die Abstecher zu den Eisfällen hinzu.

Etwa fünfhundert Meter hinter dem Abzweig zum Eulenblick biegt nach links der Pfad zum Eisfall „Opona“ (Vorhang) ab, der im Winter mit einem Pfeil gekennzeichnet ist. Nach etwa zweihundert Metern sehen wir an einem Felsüberhang einen riesigen Vorhang aus Eis, der stellenweise bis zum Boden hinunterreicht.

Zurück auf dem Weg wandern wir weiter am Großen Preußenlager und der Zeidlerburg vorbei. Wir gehen bis zum Radweg und achten darauf, nicht den Abzweig nach rechts zu den Eisfällen „Bethlehem“ (Betlém) und „Orgel“ (Varhany) zu verpassen. Von dort kehren wir wieder auf den Weg zurück und nach einer Weile biegen wir nach rechts ab, gehen über eine Holzbrücke und jenseits des Bachs auf einem Trampelpfad zur „Großen Säule“ (Velký sloup). Diese ist mit über acht Metern Höhe zweifellos der gewaltigste der Zeidler-Eisfälle – eine massive und majestätische Säule aus Eis.

In diesem Tal und den umliegenden Tälern gibt es noch viele andere Eisfälle – solche mit phantasievollen Namen und solche, die erst noch darauf warten, einen Namen zu bekommen.

Bei der Wanderung zu den Eisfällen ist besondere Vorsicht geboten, da die Wege glatt sein können.

Die Felsen als Zufluchtsort
Die Böhmische Schweiz ist voller Felsüberhänge, die sich der Mensch von jeher zunutze machte. Diese natürlichen Schlupfwinkel dienten den Menschen schon in der Mittelsteinzeit (vor ca. 10 000 Jahren) als Wohnstätte, wie mehrere archäologische Untersuchungen der Felsüberhänge belegen. Die Überhänge wurden in späteren Zeiten als Zufluchtsort vor Kriegen genutzt, von denen auch dieses Gebiet, u. a. weil es sich um eine Grenzregion handelt, nicht verschont blieb. Mit den Armeen hielten immer auch Plünderungen, Krankheiten, Mord und Totschlag Einzug. Deshalb flohen die Dorfbewohner vor den Heeren und versteckten sich in den Felsschluchten, unter den Felsüberhängen, oft auch mit ihrem Vieh, um nicht ihre Ernährungsgrundlage einzubüßen. Wenn sie sich unter den Felsüberhängen aufhielten, ritzten die Dorfbewohner manchmal auch Zeichnungen und Inschriften in die Felswände.

Den Einwohnern von Zeidler (Brtníky) und Hemmehübel (Kopec) diente der „Großes Preußenlager“ genannte Felsüberhang, der 3 km südlich von Brtníky am grün markierten Wanderweg zu finden ist, als Versteck. Zum Überhang gelangt man durch eine schmale Felsspalte. Über mehrere in den Felsen gehauene Stufen kommen wir an den Ort, an dem sich früher eine Tafel befand, auf der zu lesen war, dass sich dort die Einwohner von Zeidler und Hemmehübel in Zeiten der Gefahr versteckt hielten. Schon im Dreißigjährigen Krieg suchten die Menschen dort Zuflucht, besonders aber im Siebenjährigen Krieg, als das preußische Heer vorbeizog (1756), aber auch während des Deutschen Krieges (1866). Unter dem Felsüberhang fanden bis zu 200 Personen Platz. Man sieht im Felsen noch ein eingeritztes Herz mit einem Kreuz in der Mitte – angeblich wurde hier ein Kind geboren, das wegen der schlechten Bedingungen starb.

 

Eine genauere Beschreibung der Wanderroute finden Sie im Buch „České Švýcarsko pro rodiny s dětmi“ (Die Böhmische Schweiz für Familien mit Kindern) der Autoren Rostislav Křivánek und Zdeněk Patzelt.


Das Projekt „Tourismus ohne Grenzen“ wurde mithilfe des Programms Ziel 3 zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen der Tschechischen Republik und dem Freistaat Sachsen 2007–2013 finanziell unterstützt.

Turistika bez hranic

 

Schwierigkeitsgrad:

    Für Familien mit Kindern
    Für angehende Wanderfreunde


Dauer der Wanderung:
3 h

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Aktuality z Českého Švýcarska

Von Brtníky (Zeidler) aus begeben wir uns auf den grün markierten Wanderweg. Wir gehen bergauf über einen Wiesenweg, der am Beginn der Waldschneise zu einem steinigen Pfad wird. Dieser führt zu dem Ort, an dem früher das Jagdschlösschen Sternberg stand. Weiter der grünen Markierung folgend wandern wir auf einem Waldweg bis zum Aussichtspunkt „Soví vyhlídka“ (Eulenblick). Wenige Meter von dort entfernt gibt es links vom Weg einen Abzweig zur Eulenhöhle (Soví jeskyně), die wir erkunden können. Danach kehren wir auf den Weg zurück.

Er führt uns zu einem Felsüberhang, der „Großes Preußenlager“ (Velký pruský tábor) genannt wird (nähere Informationen dazu s. unten). Keinen halben Kilometer weiter stoßen wir auf dem grün markierten Weg auf einen Wegweiser zur nicht weit entfernten Zeidlerburg (Brtnický hrádek), die wir an den in den Fels gehauenen quadratischen Grundmauern des Wachturms erkennen. Zurück auf dem grünen Weg wandern wir ins Tal hinunter und über eine Brücke aus Baumstämmen bis zur Wegkreuzung. Dort gehen wir nach rechts, am Wolfsbach (Vlčí potok) entlang ins Khaatal (Kyjovské údolí) bis zum Wanderrastplatz „Turistický most“, wo wir eine Pause einlegen können.

Danach kehren wir zur Wegkreuzung zurück und gehen weiter auf einem Schotterweg (Radwanderweg Nr. 3033) durch das Tal des Wolfsbachs. Nach knapp zwei Kilometern stoßen wir auf der rechten Seite auf einen Trampelpfad, der zum Kleinen Preußenlager (Malý pruský tábor) führt. Wir kehren auf den Radwanderweg zurück und gehen auf ihm bis zur Straße, die Vlčí Hora und Brtníky miteinander verbindet. Linkerhand kommen wir zurück nach Brtníky.

Variante für den Winter – die Zeidler-Eisfälle

Die Zeidler-Eisfälle sind die wohl größte Winterattraktion der Böhmischen Schweiz. Da die Schluchten in diesem Gebiet sehr kühl sind, halten die Eisfälle manchmal bis zur Osterzeit. Die Route ist vollkommen identisch mit der Sommervariante, es kommen lediglich die Abstecher zu den Eisfällen hinzu.

Etwa fünfhundert Meter hinter dem Abzweig zum Eulenblick biegt nach links der Pfad zum Eisfall „Opona“ (Vorhang) ab, der im Winter mit einem Pfeil gekennzeichnet ist. Nach etwa zweihundert Metern sehen wir an einem Felsüberhang einen riesigen Vorhang aus Eis, der stellenweise bis zum Boden hinunterreicht.

Zurück auf dem Weg wandern wir weiter am Großen Preußenlager und der Zeidlerburg vorbei. Wir gehen bis zum Radweg und achten darauf, nicht den Abzweig nach rechts zu den Eisfällen „Bethlehem“ (Betlém) und „Orgel“ (Varhany) zu verpassen. Von dort kehren wir wieder auf den Weg zurück und nach einer Weile biegen wir nach rechts ab, gehen über eine Holzbrücke und jenseits des Bachs auf einem Trampelpfad zur „Großen Säule“ (Velký sloup). Diese ist mit über acht Metern Höhe zweifellos der gewaltigste der Zeidler-Eisfälle – eine massive und majestätische Säule aus Eis.

In diesem Tal und den umliegenden Tälern gibt es noch viele andere Eisfälle – solche mit phantasievollen Namen und solche, die erst noch darauf warten, einen Namen zu bekommen.

Bei der Wanderung zu den Eisfällen ist besondere Vorsicht geboten, da die Wege glatt sein können.

Die Felsen als Zufluchtsort
Die Böhmische Schweiz ist voller Felsüberhänge, die sich der Mensch von jeher zunutze machte. Diese natürlichen Schlupfwinkel dienten den Menschen schon in der Mittelsteinzeit (vor ca. 10 000 Jahren) als Wohnstätte, wie mehrere archäologische Untersuchungen der Felsüberhänge belegen. Die Überhänge wurden in späteren Zeiten als Zufluchtsort vor Kriegen genutzt, von denen auch dieses Gebiet, u. a. weil es sich um eine Grenzregion handelt, nicht verschont blieb. Mit den Armeen hielten immer auch Plünderungen, Krankheiten, Mord und Totschlag Einzug. Deshalb flohen die Dorfbewohner vor den Heeren und versteckten sich in den Felsschluchten, unter den Felsüberhängen, oft auch mit ihrem Vieh, um nicht ihre Ernährungsgrundlage einzubüßen. Wenn sie sich unter den Felsüberhängen aufhielten, ritzten die Dorfbewohner manchmal auch Zeichnungen und Inschriften in die Felswände.

Den Einwohnern von Zeidler (Brtníky) und Hemmehübel (Kopec) diente der „Großes Preußenlager“ genannte Felsüberhang, der 3 km südlich von Brtníky am grün markierten Wanderweg zu finden ist, als Versteck. Zum Überhang gelangt man durch eine schmale Felsspalte. Über mehrere in den Felsen gehauene Stufen kommen wir an den Ort, an dem sich früher eine Tafel befand, auf der zu lesen war, dass sich dort die Einwohner von Zeidler und Hemmehübel in Zeiten der Gefahr versteckt hielten. Schon im Dreißigjährigen Krieg suchten die Menschen dort Zuflucht, besonders aber im Siebenjährigen Krieg, als das preußische Heer vorbeizog (1756), aber auch während des Deutschen Krieges (1866). Unter dem Felsüberhang fanden bis zu 200 Personen Platz. Man sieht im Felsen noch ein eingeritztes Herz mit einem Kreuz in der Mitte – angeblich wurde hier ein Kind geboren, das wegen der schlechten Bedingungen starb.

 

Eine genauere Beschreibung der Wanderroute finden Sie im Buch „České Švýcarsko pro rodiny s dětmi“ (Die Böhmische Schweiz für Familien mit Kindern) der Autoren Rostislav Křivánek und Zdeněk Patzelt.


Das Projekt „Tourismus ohne Grenzen“ wurde mithilfe des Programms Ziel 3 zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen der Tschechischen Republik und dem Freistaat Sachsen 2007–2013 finanziell unterstützt.

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Schwierigkeitsgrad:

    Für Familien mit Kindern
    Für angehende Wanderfreunde


Dauer der Wanderung:
3 h

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